Was hat innere Freiheit mit Frieden zu tun? Und warum bringt es nichts, im Außen danach zu suchen? Wie kann ich Einfluss nehmen auf meine inneren Zustände? Auf meine Gefühle? Auf mein Sein? Und warum klappt es nicht mit dem Wenn-Dann-Ding? Also mit dem: „Wenn ich äußerlich frei bin, erfahre ich inneren Frieden und bin glücklich“?
Mein Wert Nr. 1: innere Freiheit
Warum innere Freiheit?
In meiner Jugendzeit war ich sehr auf der Suche nach einer Alternative zu diesem Leben hier, Hamsterrad, arbeiten und funktionieren und doch unglücklich sein und so weiter.
Ich habe viel gelesen und vom Reisen geträumt.
Als ich dann wirklich losgezogen bin, habe ich einige alternative Lebenskonzepte kennengelernt. Nach einem knappen Jahr bin ich zu folgender Erkenntnis gelangt.
Stell dir vor: ein traumhafter Strand auf den Philippinen, glasklares, warmes Wasser, weißer, feiner Sandstrand, leckeres Essen und freundliche, lächelnde Menschen überall.
Und eine fantastische Natur, es war traumhaft. Ich kam mir vor, wie in der Bacardi Werbung.
Ein Deutscher, der dort auf einer Trauminsel im absoluten Paradies lebte, hat jedoch nur rumgemeckert – über die Mentalität der Filipinos, über die Touristen, über das Wetter … also für ihn war auch nicht anders als zu Hause.
Meine wichtigste Erkenntnis zur inneren Freiheit.
Da ist mir klar geworden, dass ich mich überall mit hinnehme. Es ist also egal, wo ich auf dem Planeten bin. Auch auf der anderen Seite der Welt bin auch ich so, wie ich mich innerlich fühle. Und ganz ehrlich – ich habe mich verdammt allein, verlassen und einsam gefühlt.
Und genau dadurch ist mir klar geworden:
Ich kann die Freiheit nicht im Außen finden. Und: Freiheit und innerer Frieden gehen Hand in Hand. Erst, wenn ich inneren Frieden fühle, bin ich wahrhaftig frei.
Also bin ich nach Hause geflogen und habe mich auf die Suche gemacht nach innerem Frieden. Gefunden habe ich ihn zum ersten Mal mit 25 Jahren, bei meiner ersten alpinen Bergtour im Karwendelgebirge. Am 3. Tag hat mir ein erfahrener Wanderer den Trick erzählt, nur so schnell bzw. langsam zu gehen – vor allem bergauf – dass mein Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Eigentlich logisch. Doch mich echt so langsam wandern zu lassen – und damals noch als Raucherin, war ich echt langsam! – war herausfordernd und befreiend gleichzeitig. Mein Freund fand es nicht so toll, dass er plötzlich ständig auf mich warten musste.
Doch ich habe rausgefunden: Bergwandern in meinem Atemrhythmus ist für mich, wie Meditation in Bewegung. Das ist eine meiner Möglichkeiten, inneren Frieden zu erfahren.
Doch wie geht innere Freiheit im Alltag?
Ich kann ja nicht die ganze Zeit Bergwandern.
Tja … auf dieser Reise bin ich nach wie vor. Und je älter ich werde, umso ruhiger, weiter und freier wird es in mir. Wobei Wachstum an Jahren allein es nicht bringt. Es funktioniert, weil ich Neues lerne, mein Bewusstsein erweitere und alles dafür tue, um innerlich zu wachsen.
- Über die Spiritualität erfahre ich innere Freiheit.
- Mit der geistigen Welt verbunden zu sein und dabei zu sein, wie Menschen Heilung erfahren, löst in mir eine Gewissheit aus, dass wir alle die Kinder Gottes sind. Jeder einzelne von uns.
Nicht in einem kirchlichen Sinne, sondern in einem spirituellen Sinn.
Das Göttliche ist für mich alles, was ist. Es gibt nichts, was nicht göttlich ist. Und je näher ich dem kommen, umso freier fühle ich mich. Freiheit und innerer Frieden liegen für mich eng beieinander. - Dinge nicht persönlich zu nehmen und mich selbst nicht so wichtig zu nehmen, macht mich freier.
- In Erlaubnis zu sein, verschafft mir innere Freiheit. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

Mein Wert Nr. 2: Selbst-Wirksamkeit
Mal ganz ehrlich: Was sollen wir mit Werkzeugen, Ansichten, Meinungen, Umgehensweisen auch im zwischenmenschlichen Umgang, die nicht wirken?
Was heißt hier jetzt wirken?
Wirken in Bezug auf was?
Ich möchte gerne in meinem Leben wirken. Ich möchte Wirkung von mir in meinem Leben erfahren. Hört sich abstrakt an, oder? Und ja, es geht wieder um das Innen, nicht ums Außen.
Ich kann es wohl am ehesten beschreiben, indem ich vom Gegenteil erzähle.
Das Gegenteil von Selbst-Wirksam.
Also, wenn ich mich innerlich frei fühlen möchte, bin ich nicht wirksam, wenn ich ein Päckchen Tabak am Tag rauchen muss. Und so war es bei mir.
Wenn ich meine Gefühle der Einsamkeit nicht erlaube, weil ich mich permanent ablenke, oder es einfach nicht in mein Selbstbild von der coolen Travellerin passt, bin ich nicht selbst-wirksam. Auch das war eine wichtige Erkenntnis für mich.
Eine sehr gute Freundin hat mir mal anvertraut, dass sie ganz viel Scham empfindet. Ich wusste gar nicht, was sie meinte. Scham war bei mir Null existent in der Gefühlspalette. Dieses Gefühl war komplett abgespalten. Wenn ich Gefühle abspalte und unterdrücke, kann ich mit meinem Sosein nicht wirken. Weil das Sosein ja nicht vollständig ist.
Wirksam bin ich, wenn ich mich mit allem sein lasse, wie und was ich bin. Das heißt ja nicht, dass alles so bleiben muss. Doch erst, wenn ich mir mich erlaube, mir meine Emotionen erlaube, kann ich mit ausreichend Abstand draufschauen. Und dann kann Bewegung geschehen.
Von wegen Scham – es war nicht nur das Gefühl abgespalten, sondern ein komplettes Erlebnis. Erst, nachdem die Erinnerung an das Erlebnis zurück ins Bewusstsein gekommen war, konnte ich dieses Gefühl wieder spüren.
Wie hängt die Ganzheit mit der Wirksamkeit zusammen?
Also erst in meiner Ganzheit, erfahre ich mich als selbst-wirksam, erfahre ich eine Wirkung in und mit mir.
In einer Öffnung und Annahme, mir selbst gegenüber, werde ich ganz. Wenn ich in Verbindung mit all meinen Anteilen bin, kann ich Berührung erfahren, berührbar sein und berührt werden.

Mein Wert Nr. 3: Seelen-Treue
Die Treue und Loyalität in Partnerschaften und Beziehungen ist mir mega wichtig. Und wieder bin ich vom Außen ins Innere gekommen. Wirklich erfahren kann ich Treue im Außen erst dann, wenn ich mir selbst treu bin. Deshalb hat sich mein dritter wichtiger Wert gewandelt von Treue zu Seelentreue.
Dem treu zu sein, was meine Seele sich wünscht. Was meine ich damit?
Hier noch mal das Reise – Beispiel. Mein großer Traum als Jugendliche war es, auf Reisen zu gehen. Und ich habe alles dran gesetzt, mir diesen Traum zu erfüllen. Ich habe gekellnert und geputzt und das Geld gespart. Ja. Und ich war bereit, unterwegs auf der Reise mir weiteres Geld zu verdienen.
Ich war meiner Seele treu, indem ich mir diesen Traum erfüllt habe.
Das Ziel nach der ersten Traumerfüllung war noch größer:
Nämlich innerer Frieden und innere Freiheit. Na gegen die äußere Freiheit hab ich auch nichts.
Und es wird schöner und leichter und friedlicher und innerlich freier – Stück für Stück und Schritt für Schritt. So sei es und so ist es. Danke. Danke. Danke!
Seelen treu handeln.
Ich bin allein durch Süd-Ost-Asien gereist, obwohl ich Angst hatte. Das hat mir nicht nur neue Erfahrungen verschafft, sondern auch mein Vertrauen in mich und meine Selbstwirksamkeit gestärkt. Nach meiner 6-wöchigen Reise durch China (mit einer Freundin zusammen) und nach einem knappen Jahr Low Budget Reise allein, war ich mir sicher: Ich komme überall zurecht. Und das ist ein Zustand, der immer noch anhält. Dieses innere Wissen kann mir keiner nehmen.
